Der Mauersegler ist ein wahrer Aeronaut: Außer zum Brüten ist er permanent in der Luft. Dort frisst, trinkt und schläft er und sogar die Paarung geschieht fliegend. In seinem Leben legt er bis zu unglaubliche vier Millionen Kilometer zurück. Das entspricht in etwa der zehnfachen Entfernung zwischen Erde und Mond.
Trotz seiner äußerlichen Ähnlichkeit ist der Mauersegler nicht mit Schwalben verwandt, sondern am nächsten mit dem Kolibri. Der Körper des Seglers ist derart an das Leben in der Luft angepasst, dass er nur noch kleine Klammerfüße hat, um sich am Nest festzuhalten. Früher nahm man an, dass er gar keine Füße besäße, da sie im Flug komplett vom Gefieder umschlossen sind, um die aerodynamische Form zu optimieren. Daher stammt auch sein wissenschaftlicher Name »Apus apus«: Apus stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie »ohne Füße«.
Für seine Jungen erbeutet ein Mauersegler-Brutpaar bei seinen rasanten Jagden mit bis zu 200 km/h locker 20.000 Insekten und Spinnen am Tag. Finden die Eltern aufgrund von Schlechtwetter-Perioden nicht genügend Futter oder fliehen sie vor regenreichen und nahrungsarmen Tiefdruckgebieten, verfallen die Jungvögel in eine Hungerstarre: Herzschlag und Atmung verlangsamen sich und die Körpertemperatur sinkt von 39°C auf bis zu 20°C. So können die Nestlinge bis zu zwei Wochen ausharren.
Tipp für Vogelfreunde
Mauersegler brüten meist unter Dächern und in Gebäudenischen. Da immer mehr Spalten und Löcher an Gebäuden zusaniert werden, sind Brutstätten rar. Mit speziellen Nistkästen mit horizontalem, schlitzförmigem Einflugloch kannst du dem Mauersegler ein alternatives Zuhause bieten. Da sie Koloniebrüter sind, hänge am besten gleich mehrere nebeneinander auf.