5. März 2024

Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften lohnt sich


Voelkel steigert Umsatz 2023 um 12 Prozent

Mit 12 Prozent Umsatzwachstum auf nunmehr 117 Millionen im Jahr 2023 beweist der Biosafthersteller Voelkel wieder einmal die Kraft gemeinwohlorientierten Wirtschaftens. „Unsere Strategie, statt kurzfristiger Gewinne auf langfristige, vertrauensvolle Beziehungen zur Landwirtschaft zu setzen, hat sich in diesem Jahr multipler Krisen besonders ausgezahlt“, erklärt Boris Voelkel, Geschäftsführer Einkauf. „Die global auftretenden Extremwettereignisse und Missernten haben uns deutlich weniger getroffen als den Rest der Branche. Mit fairen Preisen und sicherer Abnahme einer großen Bandbreite an Kulturen schaffen wir Resilienz für unsere Landwirt*innen. Dies haben sie uns 2023 mit nur sehr moderat angehobenen Preisen und hoher Verlässlichkeit bei Lieferungen zurückgezahlt.“ Voelkel betont dabei, dass Wachstum an sich kein Unternehmensziel ist, sondern die damit verbundene Tatsache, dass dadurch mehr Öko-Landwirt*innen einen gesicherten Absatzkanal geboten bekommen. Das steigert die Stabilität für bestehende Betriebe und macht es für umstellungsinteressierte attraktiv, den Schritt in die Bio-Landwirtschaft zu gehen. Trotzdem sieht sich das Unternehmen insgesamt einem hohen Kostendruck ausgesetzt, speziell in den Bereichen Energie, Logistik und Einkauf von Glas.

20 Prozent weniger Energieverbrauch bei gleichzeitiger Steigerung der Produktion um 12 Mio. Einheiten

Neben einem krisenresistenten Einkauf führt das Familienunternehmen aus dem niedersächsischen Wendland seinen Erfolg 2023 vor allem auf eine Vielzahl an Produkteinführungen, eine breite Distribution und die sich jetzt auszahlenden hohen Investitionen in Energieeinsparungen der letzten Jahre zurück. Jacob Voelkel, Geschäftsführer Produktion, Technik, QS & QM: „2023 konnten wir 12 Millionen Einheiten mehr produzieren als 2022 und haben dennoch unseren Bedarf an Energie um 20 Prozent senken können. Diesen konsequenten Kurs setzen wir aktuell mit dem Bau eines sieben Millionen Euro teuren Biomasseheizwerkes fort. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass sich jeder in Nachhaltigkeit investierte Euro doppelt rechnet. Für das Unternehmen und für die Natur.“

Wachstum durch Distributionserweiterung und fortlaufende Produktinnovationen

Jurek Voelkel, dritter Bruder in der Geschäftsführung und für die Bereiche Marketing und Vertrieb zuständig: „Wir haben unser Ziel 2023 eingelöst, in allen Vertriebsstrukturen zu wachsen. Der Bio-Fachhandel ist dabei nach wie vor der wichtigste Absatzkanal und wird mit hohem Aufwand und maßgeschneiderten Marketingkampagnen unterstützt. Fortlaufende Innovationen wie frische Milchalternativen in Demeter-Qualität, Raw Kombucha oder unsere komplett neue Smoothie-Range sorgen für neue Kundengruppen und höhere Wertschöpfung als Standardsäfte. Das größte Wachstum zeigen weiterhin unsere Ingwershots. Wir sind stolz, dass mit unserem Ingwer Kurkuma Shot im Jahr 2023 erstmalig ein Demeter-Produkt der Bestseller einer Kategorie im Gesamtgetränkemarkt geworden ist.“ Insgesamt konnte Voelkel seine Ingwershot-Absätze um mehr als 30 Prozent steigern und ist damit Marktführer in diesem Segment. Unter anderem wegen der größten einzelnen Werbekampagne in der Geschichte des Unternehmens mit insgesamt 350 Millionen Bruttokontakten. Voelkel hatte die speziell in der Erkältungszeit beliebten Scharfmacher dafür unter anderem in U-Bahnen von Großstädten beworben. Voelkel sieht in diesem Segment einen Trend zu größeren Gebinden mit einer besseren Preisleistung. 2023 wurden von dem bald seit 90 Jahren produzierenden Bio-Pionier mehr als 1100 Tonnen frischer Bio- und Demeter-Ingwer verarbeitet.

Trotz positiver Gesamtentwicklung: Herausforderungen in vielen Bereichen bleiben bestehen

Trotz der positiven Gesamtentwicklung sieht sich der Marktführer im Biofachhandel weiterhin vielfältigen unternehmerischen Herausforderungen gegenüber. Das Unternehmen hat auch perspektivisch mit erheblichem Kostendruck in Energie, Rohstoff und Verpackung sowie Logistik und Transport zu kämpfen. Aktuell wurde darüber hinaus eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für alle Mitarbeitenden ab 1. März beschlossen. Eine weitere Erhöhung um 1,5 Prozent findet zum 1. November 2024 statt. Christian Harder, in der Geschäftsführung unter anderem für Finanzen und Personal zuständig: „Unsere aktuell 27 Auszubildenden bekommen sogar bis zu 45 Prozent mehr. Darüber hinaus haben wir allen Mitarbeitenden eine Inflationsausgleichsprämie in der steuerlich höchstmöglichen Höhe ausgezahlt. Dies entspricht unserem Anspruch ‚Gewinn für alle‘ zu erwirtschaften, bedeutet aber gleichzeitig natürlich auch eine nicht unerhebliche Erhöhung der Lohnkosten. Daneben mussten wir erkennen, dass unsere Innovationsfreudigkeit auch Stolpersteine produzieren kann. Nach dem Start von Pflanzenölen in Glasmehrweg im Sommer 2023 haben wir entschieden, die Produkte wieder einzustellen. Trotz erheblicher Investitionen in Technik und Marketing sehen wir leider nur ein verhaltenes Interesse an Öl in Mehrweg am Markt. Die Produkte drehen sich nicht schnell genug und blockieren aufgrund hohen Aufwandes an die Reinigung der Produktionslinie dringend benötigte Produktionskapazitäten. Wir bedauern, dass diese aus unserer Sicht sehr sinnvollen Produkte nun zugunsten der Lieferfähigkeit wichtiger Volumen-Artikel wieder weichen müssen.“

Wirtschaftlicher Erfolg und Gemeinwohl sind vereinbar

Auch für 2024 hat Voelkel viel Neues vorbereitet, darunter allein acht neue Sorten Biozisch Light und Zero in der wiederverschließbaren Bavarian-Craft-Flasche. Jurek Voelkel: „Wir werden diese Einführung mit umfangreichen Maßnahmen begleiten, die speziell die junge, urbane Zielgruppe ansprechen werden. Hierzu zählt eine Sonderedition mit der gerade extrem erfolgreichen und aus dem Wendland stammenden Singer/Songwriterin Wilhelmine oder unsere ‚Vielfalt leben‘-Kampagne mit der vom Tatort oder der Serie ‚Jerks‘ bekannten Schauspielerin Pheline Roggan. Unser erklärtes Ziel ist es, viel mehr Menschen mit den Prinzipien der Bio- und Demeter-Landwirtschaft bekannt zu machen. Wenn es uns gelingt, die Grundgesamtheit an Bio-Käufern zu erhöhen, wächst auch die Zahl der neuen Überzeugungstäter, die es dann auch in den Fachhandel zieht.“ Zur Flächenbetreuung des Handels wird aktuell in Südbayern im Norden und für die Gastrobetreuung in Köln noch Verstärkung gesucht. Wir sehen den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden auch in Zukunft als absolut notwendig an. Denn hinter jedem Produkt steckt bei uns eine Geschichte. Aus diesem Grund haben wir 2023 mehr als 300 Besucher*innen aus dem Handel in Pevestorf empfangen und unser Safthandwerk gezeigt.“ Jurek Voelkel hofft, dass die Handelsketten ihr Bekenntnis zur Förderung ökologischer und heimischer Landwirtschaft 2024 verstärkt in ihre Werbeplanung einfließen lassen. „Bio- und besonders Demeter-Landwirtschaft generieren für die Gesellschaft viele Leistungen wie CO2-Bindung durch Humusaufbau und den Schutz von Biodiversität. Das muss klar in den Werbeprospekt und an das Regal. Wer nur den Preis hervorhebt und die Kundschaft zur Schnäppchenjagd erzieht, tut dies zu Lasten unserer Zukunft.“ Die seit Jahren konstant nach oben zeigenden Umsatzzahlen des Unternehmens beweisen laut Senior-Chef Stefan Voelkel, dass wirtschaftlicher Erfolg und Gemeinwohl sehr gut vereinbar seien. 2011 hat sich die Familie Voelkel dazu entschieden, das Unternehmen in eine Stiftung zu überführen, deren oberstes Ziel die Förderung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit ist. 90 Prozent des Gewinns fließen jährlich zurück in das Unternehmen. Die verbleibenden 10 Prozent gehen an gemeinwohlorientierte Projekte wie zum Beispiel aktuell 40.000 Euro, die diesen Winter für Kältebusse gespendet wurden. 2022 hat sich das Unternehmen bereits zum zweiten Mal nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bilanzieren lassen und mit 663 Punkten eines der besten Ergebnisse in der Historie der GWÖ für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden erzielt. Aktuell beschäftigt Voelkel rund 350 Mitarbeitende.

Bildmaterial in der Pressemappe oder hier: https://voelkeljuice.de/unternehmen-stiftung/presse/pressebilder/

Für Rückfragen:
presse@voelkeljuice.de

Voelkel – die Naturkostsafterei
Der Name Voelkel steht seit 85 Jahren für traditionell hergestellte Frucht- und Gemüsesäfte, Fruchtsaftvariationen und Erfrischungsgetränke in Demeter- und Bio-Qualität. Das Sortiment umfasst über 200 Produkte und reicht von Muttersäften bis hin zu Smoothies. Noch heute ist die Bio-Kelterei aus dem Wendland mit rund 350 Mitarbeiter:innen in Familienhand. Neben Seniorchef Stefan Voelkel haben auch seine vier erwachsenen Söhne in der Naturkostsafterei ihre Berufung gefunden und arbeiten im Unternehmen.
Jacob, Boris und Jurek sind außerdem gemeinsam mit dem kaufmännischen Leiter Christian Harder in der Geschäftsführung tätig. 2011 hat sich die Familie Voelkel dazu entschieden, das Unternehmen in eine Stiftung zu überführen, deren oberstes Ziel die Förderung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit ist. 90 Prozent des Gewinns fließen jährlich zurück in das Unternehmen. Die verbleibenden 10 Prozent gehen an gemeinwohlorientierte Projekte. Voelkel engagiert sich dabei besonders für den Erhalt der Artenvielfalt, unter anderem für die ökologische Saatgutzüchtung und den Anbau samenfester Gemüsesorten. 2022 hat sich das Unternehmen bereits zum zweiten Mal nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bilanzieren lassen und mit 663 Punkten eine der höchsten Ergebnisse in der Historie der GWÖ für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden erzielt.