Gerade in der Lebensmittelbranche gibt es einige Unternehmen, die eine tolle Marketingstrategie ihrer ökologischen und sozialen Unternehmenswerte fahren. Wir erfahren so, wieviel Bio in den Betrieben „vermeintlich“ steckt, vom sozialen Engagement und von Familientraditionen. Das kommt gut an. Die Marketing-Leute machen einen guten Job.
Bei Voelkel ist es ein bisschen anders. Nicht, dass unser Marketing-Team keinen guten Job machen würde. Aber: Sie haben es etwas einfacher. Sie müssen sich nichts ausdenken für eine erfolgreiche PR-Kampagne. Denn eigentlich müssen sie nur davon erzählen, wie es bei uns wirklich ist.
Denn welches Unternehmen hat schon Strukturen wie Voelkel?
… ein Familienunternehmen mit 80-jähriger Geschichte …
… in dem Vater und drei Söhne in der Geschäftsführung sind …
… das ausschließlich in Bio-, wenn nicht in Demeter-Qualität produziert …
… das in seiner Unternehmensphilosophie auf „gesunde Lebensmittel aus gesunden, partnerschaftlichen Strukturen“ setzt …
… das mehr Demeter im Sortiment hat als im gesamten Saftuniversum sonst …
… das das Unternehmen in eine Stiftung übertragen hat, um a) unverkäuflich zu sein, b) den Standort im Wendland zu halten und c) nicht zur Bereicherung einzelner Personen der Familie beizutragen, sondern …
… das seine Gewinne in das Unternehmen selbst und nicht unerheblich in soziale Projekte steckt.
Menschen, die das erste Mal zu Voelkel kommen, staunen daher oft. „Das ist bei euch ja wirklich so, wie ihr es schreibt.“ – Ja, es ist wirklich so. Und darauf sind wir stolz und zeigen unser Unternehmen gern – nicht, weil wir möchten, dass die Welt erfährt, wie toll Voelkel ist (obwohl … ;-)), sondern weil wir vor allem auf viele Nachahmer hoffen.
Deshalb laden wir uns gern Gäste ein – wie am letzten Wochenende: dort kamen rund 17 Bloggerinnen und Blogger sowie einige JournalistInnen zu uns ins Wendland, um mit uns zwei Tage auf dem Land zu verbringen.
Ab auf den Acker
Nach größtenteils gemeinsamen Fahrten mit dem Zug von Hamburg und Berlin ging es im Shuttle-Bus auf den Landhof von unserem
Anbaupartner Marius Wöllner nach Zehrental in der Altmark.
Aufmerksame LeserInnen unseres Blogs kennen Marius schon. Er ist unser
Lieferant für Nutzhanf . Auf seinem Feld wächst also die entscheidende Zutat unserer beliebten BioZisch Hanf.
Marius und seine Frau Sonja betreiben seit 2016 den bereits seit Jahrzehnten biologisch geführten landwirtschaftlichen Betrieb. Ihre offene Gastfreundschaft und ihre Leidenschaft für ihr Tun hat sofort alle in ihren Bann gezogen.
Aufmerksam lernten unsere Gäste alles Wissenswerte über Hanf und vor allem Nutzhanf, den Marius‘ Familie hier bereits 1735 anbaute.Hab‘ mein‘ Wagen voll geladen …
Nach einem kleinen Snack fuhren wir gemeinsam mit dem Trecker auf den Acker, wo noch ein bisschen Hanf steht. Die letzten Wochen waren so trocken, dass der meiste Hanf bereits geerntet ist. Aber keine Sorge, für Nachschub unserer BioZisch ist bereits gesorgt.
Auf dem Feld wurde ordentlich geschnuppert. Denn die urbanen Nasen wollten nun doch einmal selbst den Unterschied zwischen den Blüten von THC haltigem Hanf und Nutzhanf erschnüffeln. Die olfaktorische Wahrnehmung ging hier aber weit auseinander. Von „das riecht ja genauso wie das, was ich natürlich noch nie selbst geraucht habe“ bis hin zu einem enttäuschten „eigentlich wie Heu“ war alles zu hören und wurde dann von Marius mit ein paar allgemeinen Informationen zum Hanfanbau ergänzt.
Hanf hat laut Marius aus dreierlei Sicht einen besonderen Wert:
1. gesundheitlich – Die enthaltenen Nährstoffe des Hanfs können besonders gut vom menschlichen Körper verarbeitet werden.
2. politisch und wirtschaftlich – Durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Lebensmittel-, Textil- und Baustoffindustrie kann Hanf ganze Kreisläufe schließen und zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem beitragen.
3. ökonomisch – Hanf trägt zur Vielfalt auf den Äckern bei. Dabei ist er recht robust und anspruchslos, braucht keinen Dünger und verdrängt bis zu einem gewissen Grad Unkraut. Daher ist er besonders für die biologische Landwirtschaft und trockenere Böden gut geeignet.
Dazu kommt der positive Einfluss aufs Klima. Denn Hanf erzeugt Biomasse in überdurchschnittlicher Menge – ungefähr viermal mehr, als bei Wald auf gleicher Fläche gemessen wird. Als Kohlenstoff-negatives Material wird beim Wachstum der Hanfpflanze mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernt, als seine Herstellung und Anwendung freisetzt. Aus aktueller Klima-Sicht ein wunderbarer Nebeneffekt des Hanfanbaus!
Vom Acker ging es dann zu den Eseln der Wöllners. Die sind echte Gourmets und lieben Hanf. Ein Glück, denn als echte Charakteresel ließen sie sich nicht mit warmen Worten unserer Gäste zum Zaun bewegen, beim Anblick unserer vom Feld mitgebrachten Hanfstiele aber sogar streicheln.
Der erste Teil unseres Presse-Events war mit dem Esel-Füttern vorbei. Auf ging es nun zu Voelkel nach Pevestorf, wo wir bereits von den Herren Voelkel erwartet wurden.… dies aber im nächsten Teil von: Voelkel erleben!