„Es war wirklich so“, lacht Nikos Koutsodimos, „Boris Voelkel klopfte an meine Tür und fragte mich, ob ich nicht auf biologisch-dynamischen Anbau umstellen und Demeter-Orangen anbauen möchte“. Der junge Grieche hatte bereits im Landwirtschaftsstudium in den Niederlanden von dieser Anbauweise gehört, doch erst als unser Geschäftsführer Einkauf ihm den Vorschlag machte, mit Voelkel ein Anbauprojekt für Orangensaft zu starten, beschäftigte er sich tiefer mit dem Thema.
Über Boris und Stefan Voelkel entstand der Kontakt zum erfahrenen Demeterberater Julius Obermaier, und nun ist der Familienbetrieb demeter-zertifiziert. Dort werden heute auf 77 Hektar Orangen, Zitronen, Mandarinen, Grapefruits, Kiwis und Weintrauben angebaut. Als Teil der Kooperative „BioNet West Hellas“ vermarktet er die Früchte frisch, getrocknet, als Wein, oder als Saft.
2019 besuchte Stefan Voelkel den Hof in Gastouni im Pinios-Tal in Westgriechenland. Mit Begeisterung wurde das biologisch-dynamische Hornmistpräparat hergestellt.
„Ich habe meine Bäume auf eine ganz neue Weise kennengelernt und die Verbindung zu diesem Ort vertieft“, strahlt Nikos. Selbst das bloße Durchstreifen der Plantagen bedeutet einen Energieaustausch mit den Pflanzen. Zur sachlichen Betrachtungsweise kommt eine ganz neue Ebene, eine neue Art des Denkens und Wahrnehmens der Pflanzen. Selbst die kleinsten Unterschiede, zum Beispiel die Farbe und Ausrichtung der Blätter oder die Öffnung der Blüten geben ihm Hinweise darauf, wie es den Bäumen geht und wie er sie möglicherweise stärken kann. Nikos Vater stellte den Betrieb bereits 1995 auf ökologischen Anbau um. Sein Sohn gibt der Landwirtschaft nun durch den philosophischen Demeter-Hintergrund eine neue Tiefe.
Im Moment blühen die Orangen und verbreiten einen betörenden Duft. Manche Bäume sind 70 Jahre alt, sie wurden bereits von seinem Großvater gepflanzt. „Die Bäume blühen einen Monat lang und locken Bienen aus bis zu 10 Kilometer Entfernung an“, erklärt Nikos.
Nikos Koutsodimos ist maßgeblich am Aufbau eines griechischen Demeter-Verbands beteiligt. Er möchte ein starkes Netzwerk aufbauen, gerade in Regionen wie diesen, in denen kleinbäuerliche Strukturen noch vorhanden sind. Er möchte erreichen, dass Wissen weitergegeben wird und immer mehr Landwirte die Chance haben, nach den Demeter-Richtlinien zu wirtschaften. „Ich habe das Gefühl, dass es gerade jetzt einen wirklichen Bedarf und ein Interesse an hochwertigen Lebensmitteln und einer anderen Art der Lebensmittelproduktion gibt“, meint Nikos.
Wir freuen uns, dass wir Nikos Koutsodimos auf seinem biologisch-dynamischen Weg unterstützen dürfen und können es kaum erwarten, die Ernte von ihm und den anderen Mitgliedern der Kooperative in Flaschen zu füllen.