Der Umgang mit Covid19 hat uns etwas gezeigt: Es geht auch anders. Wir tragen Masken, nicht um uns, sondern um andere zu schützen. Wir halten Abstand, um einen zweiten Lockdown möglichst zu verhindern. Wir gehen für ältere Nachbarn in den Supermarkt. Wir kauften Gutscheine, um die örtlichen Geschäfte zu unterstützen. Wir halfen als Erntehelfer, einfach weil die gerade gebraucht wurden und wir durch Kurzarbeit eh nichts Besseres zu tun hatten. Wir tun auf einmal etwas, das wir sonst nie gemacht haben: Wir richten unseren Blick von uns weg auf etwas Größeres, unsere Gesellschaft.
Solidarität ist das Schlüsselwort – für ein soziales Miteinander, aber auch für ein funktionierendes Wirtschaftssystem, auch in Krisenzeiten. Die solidarische Wirtschaft kennt keine Gewinner und keine Verlierer. Sie bringt eine Umverteilung mit sich – eine Umverteilung des Profits und damit zwar eine Verlangsamung des Wachstums, aber dafür eine sichere Struktur und die Chance auf ein besseres, sozial gerechteres und ökologischeres Leben.
Dieses Miteinander, auch wirtschaftlich, ist seit jeher die Basis von Kibbuzen in Israel wie Gan-Shmuel. Seit über 20 Jahren arbeiten wir bereits mit diesem Kibbuz im Norden Israels zusammen, das Bio-Zitrusfrüchte anbaut und erntefrisch verarbeitet. Von ihnen bekommen wir u.a. unsere Pink Grapefruit.
Die Menschen, die Gan-Shmuel vereint, sehen sich als Gemeinschaft, in der jeder an Arbeitskraft einbringt, was er kann und dafür alles Nötige bekommt, was er für sein Leben braucht. Hier sind alle Menschen gleich. Ob Juden oder Palästinenser, hier arbeiten und leben sie in einem Mit- und Füreinander.
Außerdem unterstützt Gan-Shmuel Projekte zur Förderung der Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern. Kinder beider Herkunft sollen gegenseitig die Sprachen lernen und gemeinsam an Projekten arbeiten. Für uns ist die Beziehung zu Gan-Shmuel etwas Besonderes. In so vielen Jahren ist Nähe und Vertrauen entstanden. So unterstützen wir auch gemeinsam „The Green Network“, eine Bildungsinitiative, die über biologische Landwirtschaft aufklärt – vom Kindergarten bis zur Hochschule.
Aktuell leben 1000 Genossen mit ihren Familien im Kibbuz Gan-Shmuel. Das Unternehmen selbst, die Häuser, Plantagen, Autos und alles weitere gehören keinen Einzelpersonen, sondern immer der Gemeinschaft. Wir sehen ihre Lebensform und lernen von ihr. In unserem Schaffen und Tun steht an erster Stelle immer unser Leitsatz „Verantwortung für Mensch und Natur“. Und gerade in Zeiten wie diesen können wir spüren, wie wichtig diese Philosophie ist. Nur in einem echten Miteinander können wir als Gemeinschaft wachsen.