In der abgelegenen Region Arroyos y Esteros („Bäche und Sümpfe“), in Paraguay, leben die etwa 2200 Mitglieder der Kleinbauernkooperative Manduvira. Diese Kooperative setzt seit 1996 erfolgreich auf Bio-Anbau und hat bereits einen Teil seiner Flächen auf den biologisch-dynamischen Anbau umgestellt. Seit 2013 produziert und vermarktet sie eigenen Demeter-Rohrzucker. Eine kleine Revolution für den Zuckermarkt in Paraguay, der sich sonst um die privaten Zuckerrohrmühlen monopolisiert hat. Dank der Demeter-Initiative hat Manduvira mehr als hundert Kleinbauern dazugewonnen.
Der Zuckerrohr-Farmer Antonio Vera erklärt: „ Sie haben dadurch Zugang zum Fairen Handel gefunden, profitieren vom Mindestpreis und dem kontinuierlichen Einkommen mit Vorfinanzierung. Paraguay ist ein wirklich armes Land, und die Zuckerrohr-Bauern sind traditionell abhängig von Mühlen. Dadurch, dass wir als Manduvira-Mitglieder einen Großteil des verarbeiteten Zuckerrohrs selbst verkaufen, werden wir von Zuckerrohr-Bauern zu Zuckerrohr-Produzenten.“
Auf den vergleichsweise kleinen, traditionellen Farmen der Manduvira-Mitglieder wächst das Zuckerrohr neben dem Gemüse zur Selbstversorgung. Die Erntesaison dauert von Juni bis November, so dass bis Januar Einkünfte sichergestellt sind. Doch bis zur neuen Ernte im darauf folgenden Juni fehlen für die meisten alternative Einkommensquellen. Deshalb ist der Fairhandels-Aufschlag wichtig: 50% des Aufschlags werden den Mitgliedern bar ausgezahlt, so dass sie in Nahrung, Ausbildung und – wenn möglich – in ihre kleinen Farmen investieren können. Dächer können saniert, Trinkwasser- und Stromleitungen verlegt werden. Die restlichen 50% werden für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Kooperative verwendet. So können die Mitglieder auf medizinische Versorgung, technische Beratung, Schulungen, günstige Kredite und Sparfonds zurückgreifen. Mehr unter: www.manduvira.com